Vielleicht erinnert ihr euch noch daran, dass wir eine Pflegestelle auf Facebook für 2 Katzen suchten, deren Fütterfrau gestorben war und das Haus, wo sie Unterschlupf fanden, abgerissen werden sollte?
Nun, eine Katze ist leider nicht mehr aufgetaucht.
Aber Amber konnte eingefangen werden.
Auf der vorübergehenden Pflegestelle entpuppte sie sich als nicht so freundlich – knurrte, fauchte, spuckte…
Aber man konnte sie trotzdem anfassen, wobei dann dem Pflegepapa auffiel, dass Amber schlimmen Mundgeruch und einen Knubbel am Rücken hatte.
Und es meldete sich jemand, die Ambers Versorgerin kannte. Sie wusste, dass Amber schon um die 14 Jahre alt war.
Und sie erzählte, dass sie versprochen hatte, sich um die Katzen zu kümmern, wenn die alte Dame mal nicht mehr konnte.
Und sie wollte ihr Versprechen einlösen.
Nicht nur das – sie wollte alle Tierarztkosten tragen und Amber bei sich aufnehmen – und es war ihr egal, dass Amber nicht gerade mit Freundlichkeit gesegnet war.
Amber hatte also ihren Tierarzttermin.
Und dabei entpuppte sich der Mundgeruch als die große Geißel der Katzen – FORL!
Nur wenige Katzenbesitzer wissen, dass jede zweite bis dritte Katze in ihrem Leben FORL entwickelt.
Katzen sind Weltmeister darin Schmerzen zu verstecken, und deswegen fällt nur wenigen Besitzern auf, dass ihre Katze unter schlimmen Schmerzen leidet; denn beim Auflöseprozess von Wurzeln und Zahnsegment, bleibt bei FORL der Nerv die ganze Zeit intakt. Und äußerlich ist fast nichts zu sehen – weswegen auch viele Tierärzte, die nicht entsprechend ausgebildet sind, FORL nicht erkennen.
Denn FORL lauert unter der Oberfläche, die Zähne sehen oberflächlich meist völlig gesund aus.
Nur ein digitales Zahnröntgen unter Narkose kann diese schmerzhafte Zahnerkrankung, für die bis jetzt kein Auslöser ausgemacht werden konnte, enttarnen.
Meist zeigen die Katzen nur Symptome wie schiefes Kauen, Zähneknirschen beim kauen, Mundgeruch, abgebrochene Zähne.
Nun zurück zu Amber.
Amber kam ziemlich zahnlos aus der Zahn-OP zurück. Noch 3 Zähnchen blieben ihr.
Auf dem Bild kann man gut sehen, wie schlimm die Zähne unter der Zahnfleischgrenze aussahen.
Was für Schmerzen muss die arme Amber gehabt haben!
Aber FORL war nicht genug.
Der Knubbel auf ihrem Rücken entpuppte sich als Tumor, der natürlich ins Labor geschickt wurde.
Nach einer Woche des Bangens dann das erlösende Ergebnis – der Tumor war gutartig und konnte komplett entfernt werden!
Ein komplettes Blutbild wurde auch noch gemacht und Amber ist erstaunlich fit für ihr Alter.
Und dann brachte die Pflegestelle Amber zu der Dame, die Amber aufnehmen wollte.
Und befand sich in einem Katzenparadies!
Überall kuschelige Höhlen, Kratzbäume ohne Ende, ein gesicherter Garten und so viel Platz, dass man ein Navi braucht um sich in dem Haus nicht zu verlaufen!
Das nennt man Glück im Unglück!
Wir wünschen der hübschen Amber noch ein schönes, langes Leben in ihrem Katzenparadies.