Auf der Pflegestelle werden vier Kleinen nun an Menschen gewöhnt, hier sind erste Fotos:
von links: Nami, Amur, Saphira und unten Kahleesi
Zwei mal im Jahr brachte eine Mutterkatze in Elsdorf Esch Kitten zur Welt, nachdem sie sich im Garten von Anwohnern angesiedelt hatte.
Die Anwohner fingen immer wieder die Kitten ein, ließen sie kastrieren und vermittelten sie an Freunde, Familie und Nachbarn.
Ein Wurf aus dem Jahr 2016 war aber zu wild – so wurden sie nur kastriert und wieder im Garten ausgesetzt.
Schon letzten Herbst nahm die Familie Kontakt zu uns auf, um die Mutterkatze und einen Sohn zu fangen und zu kastrieren.
Leider dachte man, dass fangen mit der Lebendfalle zu viel Stress für die Tiere sei… ob man die nicht mit einem Fangnetz oder einem Kescher fangen könnte, so wie man es im Fernsehen gesehen hatte.
Leider prallten alle Argumente für die Lebendfalle und gegen andere Fangmethoden bei der Dame ab, weswegen wir an der Stelle nicht weiter kamen.
Zur Lebendfalle und anderen Fangmethoden:
Wir lassen Fallen niemals unbeaufsichtigt. Natürlich erschrecken sich die Tiere in dem Moment, wenn die Falle zuschlägt und geraten evtl auch in Panik. Wir decken die Fallen auf Grund dessen immer sofort ab! Dies beruhigt die Katzen meist binnen Sekunden. Auch verbleiben die Tiere nicht in der Falle, sondern werden sofort in einen sogenannten Überlauf umgesetzt, in dem es keine Wippe o.ä. gibt, woran sich die Katzen verletzen könnten. Danach erfolgt der Transport zum Tierarzt.
Fangnetze oder Kescher beinhalten immer eine Jagd auf die Katzen, die selten von Erfolg gekrönt ist – besonders, wie in diesem Fall – auf „freiem Feld“ in einem Garten. Dies ist natürlich immenser Stress für die Tiere und kann dazu führen, dass sie panisch weg rennen und nicht mehr wieder kommen.
Nun aber zurück zu unserem Garten in Elsdorf.
Im März diesen Jahres nahm man wieder mit uns Kontakt auf und diesmal war man damit einverstanden, die Tiere mit der Lebendfalle zu fangen.
Kater Flecki ging uns auch direkt in die Falle, obwohl der schlaue Bursche zuerst mit den Pfoten neben den Auslöser trat. Aber ein unvorsichtig gesetztes Hinterbein… und der Kerl war gefangen. Am nächsten Tag ging es auch schon zum Tierarzt und Flecki wurde endlich kastriert.
Aber die Mama… wir wissen aus Erfahrung, dass Mutterkatzen sehr schlau sind. Und sehr vorsichtig.
Sie ging zwar bis zur Falle, aber das war es auch. Also ließen wir die Falle da, damit man Mama in der Falle anfüttern konnte.
Wochen zogen ins Land… immer wieder fragten wir nach, ob die Mama denn jetzt in der Falle fressen würde.
Man hatte Stress, keine Zeit… nun ja.
Im Juni dann die Nachricht, dass die Mama nun in der Falle fressen würde. Und leider bestätigte sich unser Verdacht – sie hatte natürlich schon wieder einen Wurf mit vier Kitten, die nun sechs Wochen alt waren. Sie säßen in einer Garage.
Wir haben nicht lange gefackelt – natürlich ist es schöner, wenn Kitten bis zur 12. Woche bei ihrer Mama bleiben, aber sechs Wochen ist gerade noch das Alter, wo man die Kleinen gut an den Menschen gewöhnen und sie sozialisieren kann. Also fuhren Andrea und Helen (die leider eine weiße Hose an dem Tag trug – sorry Helen!) schnell nach Esch, um die Kleinen zu fangen.
Was für ein Spaß… eine Garage vollgestopft mit Sperrmüll, Ölkannen, Rasenmäher…und dazwischen die Kitten, die spuckewild waren.
Also umräumen…ein Kitten greifen (ein Hoch auf bissfeste Handschuhe!!), in die Box…Kitten lokalisieren…umräumen…Kitten greifen…nur das letzte Kitten fand immer wieder eine unerreichbare Stelle in der Garage. Und wieder ist es Helens schnellen Reflexen und ihrer Schmerzfreiheit (in dem Fall wegen der Hose) zu verdanken, dass wir das Kleine auch eintüten konnten. Schnell auf den Boden geworfen und herzhaft zugegriffen, schon war Kitten Nr. 4 gesichert und Helens Hose ein Fall für den Intensivwaschgang.
Am nächsten Tag dann die erlösende Nachricht – die Mama war nun auch gefangen! Schlau wie sie war – und wie Flecki es schon vorgemacht hatte – war sie aber nicht über den Auslöser gelaufen und saß nun in der offenen Falle und mampfte genüsslich.
GsD war die Hausbesitzerin in der Nähe und mit einem beherztem Griff konnte sie die Falle manuell auslösen.
Puh! Endlich keine Kitten mehr an dieser Stelle in Esch!
Die vier Kleinen sind nun auf einer Pflegestelle, wo sie sozialisiert werden. Sobald sie verstanden haben, dass Menschen voll toll sind und sie alt genug sind, suchen wir für sie auch ein schönes Zuhause.
Die Mama ist nun kastriert und stromt schon längst wieder in Esch durch die Gärten.